Im Rettungsdienst und Katastrophenschutz sind sowohl Betroffene als auch Einsatzkräfte psychischen Belastungen ausgesetzt. Die DRK-Einsatzkräfte des Fachdienstes Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) unterstützen Betroffene z.B. nach Verkehrsunfällen, Gewalttaten oder Großschadensereignissen durch psychosoziale Akuthilfe. Auch die Einsatzkräfte werden durch die PSNV-Einsatzkräfte durch psychosoziale Unterstützung betreut - das beinhaltet die Betreuung nach stressbelasteten oder traumatischen Einsätzen, aber auch die Prävention und Schulung von Einsatzkräften.
Psychosoziale Notfallversorgung wendet sich einerseits an Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes, andererseits an Betroffe, z. B.
Häufig stehen die Betroffenen unter hohem Leidensdruck, z. B. wenn Eltern durch einen Unfall ihr Kind verlieren, wenn ein Polizist nach einem schweren Verkehrsunfall der Familie die Nachricht über den Tod überbringt oder Angehörige und Freunde eines Suizidopfers lernen müssen, mit dem Verlust zu leben.
Diem Psychosoziale Notfallversorgung unterstützt bei psychischen und seelischen Leiden, wann immer sich die Betroffenen nicht imstande sehen, alleine mit der Sitation zurechtzukommen. Im Deutschen Roten Kreuz gibt es bundesweit mehr als 100 Kriseninterventions- oder Notfallnachsorge-Dienste für die psychosoziale Akuthilfe.
Der Fachdienst Psychosoziale Notfallversorgung betreibt seit April 2020 als Pilotprojekt eine landesweite Telefon-Hotline für alle DRK-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie DRK-Einsatzkräfte, die sich durch die Arbeit im DRK, bei Diensten oder Einsätzen belastet fühlen und soll eine Möglichkeit zur Entlastung geben. Zudem ist die Hotline ein Beratungsangebot, um gute Tipps zu erhalten, wie ich mich zum Beispiel nach den Einsatzerlebnissen psychisch stabilisieren, beruhigen und erholen kann. Zentral kann ggf. auch das Thema sein, wie ich mich für den nächsten Dienst und die weiter andauernde Lage stärken und rüsten kann. Dieses niedrigschwellige Angebot soll keinesfalls die zum Teil gut ausgebauten Einsatzkräftenachsorgestrukturen in den Kreisverbänden vor Ort ersetzen, sondern lediglich ergänzen.
Die Hotline ist an jedem Wochentag von 8 Uhr bis 22 Uhr erreichbar. Zusätzlich können sich Hilfesuchende auch per Mail an das Team mit einem Kontaktwunsch wenden.